ERNÄHRUNGSUNTERSCHIEDE NACH ALTER

ERNÄHRUNGSUNTERSCHIEDE NACH ALTER
Hunde und Katzen haben wie jedes andere Lebewesen bestimmte Ernährungsbedürfnisse, um im optimalen Zustand zu bleiben. Dieser Nährstoff- und Energiebedarf kann sich durch viele Faktoren ändern und hängt sowohl von den Eigenschaften des Tieres als auch seiner Umgebung ab. 

Nachstehend erläutern wir einige Aspekte zur Ernährung in den verschiedenen Lebensphasen von Tieren.

Junge Haustiere (Junior)
Jungtiere haben eine höhere Stoffwechselrate als ausgewachsene Tiere: In ihrem wachsenden Körper finden anabole Reaktionen statt, die zur Bildung neuer Körpergewebe und -strukturen führen. Dieser Entwicklungsprozess bringt einen erhöhten Energie- und Nährstoffbedarf mit sich, was zusammen mit einer reduzierten Aufnahmekapazität aufgrund der geringeren Körpergröße des Jungtiers eine höhere Konzentration an gut verdaulichen Nährstoffen in einer kleineren Futtermenge erfordert.

Im Allgemeinen können wir uns bei den Futterrationen für junge Hunde und Katzen an die folgenden Vorgaben halten:
Vom Absetzen bis zum 6. Monat, Verteilung der empfohlenen Tagesration auf 3-5 Fütterungen.
Ab 6 Monaten bis zum Erwachsenenalter, Aufteilung auf 2 Futtergaben.

Die Wachstumsphase dauert bei Hunden und Katzen kleiner und mittelgroßer Rassen etwa 10 Monate und bei Hunden und Katzen großer Rassen und Riesenrassen bis zu mehr als 2 Jahren.

Überfütterung erhöht die Wachstumsrate, obwohl erwiesen ist, dass eine übermäßige Wachstumsrate nicht mit einer angemessenen Skelettentwicklung vereinbar ist und häufiger zu Fettleibigkeit der Tiere im Erwachsenenalter führt. Es wurde beispielsweise festgestellt, dass bei einer übermäßigen Nahrungsaufnahme das Erwachsenengewicht schneller erreicht wird und zu einer 
Überlastung noch unreifer Gelenke führt. Dadurch erhöht sich das Risiko einer osteoartikulären Pathologie (Dobenecker et al., 1998; Hedhammar et al., 1974). Außerdem wurde beobachtet, dass bei Welpen von Riesenrassen wie der Deutschen Dogge eine übermäßige Aufnahme von Kalzium zu Veränderungen des Wachstums und der Mineralisierung der Knochen führen kann (Schoenmakers et al., 2000). Daher ist es empfehlenswert, eine kontrollierte Wachstumsrate zu haben. Außerdem nimmt der Wachstumsbedarf allmählich ab. Daher besteht kein lineares Verhältnis zwischen der Tagesration und dem Gewicht des Tieres, sondern wir müssen die Empfehlungen des Herstellers beachten. 

Erwachsene Haustiere (Adult)
Es wird davon ausgegangen, dass wir unseren Tieren Erhaltungsfutter geben können, wenn sie etwa 90 % ihres erwarteten Erwachsenengewichts erreicht haben. Futter für ausgewachsene Tiere ist speziell entwickelt, um das Tier auf einem Idealgewicht und in optimaler körperlicher Verfassung zu halten. Erhaltungsfutter für ausgewachsene Tiere kann in einer oder mehreren Dosen pro Tag gegeben werden. 

Kleine Tiere haben neben einer höheren Stoffwechselrate auch eine begrenzte Aufnahmekapazität, sodass ihr Nährstoff- und Energiebedarf pro Körpergewichtseinheit größer ist. Aus diesem Grund hat spezielles Futter für kleine Rassen einen höheren Nährstoff- und Energiegehalt. Bei großen Tieren ist ein anderer wichtiger Faktor zu berücksichtigen, und zwar die Größe der Krokette. Sie muss groß genug sein, um das Tier zum Kauen zu zwingen, damit der Prozess der Nahrungsaufnahme langsam und schrittweise erfolgt und somit Probleme wie Würgen oder Magendrehungen vermieden werden (d. h. eine Pathologie, bei der sich der Magen des Hundes aufgrund der Ansammlung von Nahrung, Flüssigkeit und Gas abnormal ausdehnt und durch eine 
Drehung seine übliche anatomische Position verändert). 

Ältere Haustiere (Senior)
Es gibt keinen genauen chronologischen Zeitpunkt, an dem die Seniorenphase beginnt. Dies hängt von jedem einzelnen Tier ab. Die jeweilige Genetik und Rassenzugehörigkeit beeinflussen das Auftreten von Krankheiten, die den Energie- und Nährstoffbedarf beeinträchtigen können. Als allgemeines Kriterium gilt, dass die Phase des fortgeschrittenen Alters bei Hunden großer Rassen ab dem 6. bis 8. Lebensjahr und bei Hunden kleiner Rassen und Katzen ab dem 10. Lebensjahr beginnt.

Je älter sie werden, desto geringer ist normalerweise der Erhaltungsenergiebedarf, da die Tiere in dieser Phase weniger Beweglichkeit und Temperament haben. Der optimale Körperzustand älterer Tiere ist schlank. Eine Einschränkung der Energieaufnahme um 20-25 % kann die Lebenserwartung verlängern und das Auftreten chronischer Krankheiten, insbesondere Osteoarthritis, hinauszögern (Lawler et al., 2008). Um den Energiegehalt für diese Art der Ernährung zu reduzieren, wird normalerweise auf einen moderaten Fettgehalt und einen höheren Ballaststoffgehalt geachtet. Bei älteren Tieren ist es außerdem sehr wichtig, den Verlust von Muskelmasse zu vermeiden. Deshalb sind in den Ownat-Produkten für Tiere im fortgeschrittenen Alter hochverdauliche Proteine zum Erhalt der Muskelmasse enthalten, sowie zusätzliches Chondroitinsulfat und Glucosamin, um Gelenke und Knorpel in gutem Zustand zu halten.